Samstag, 25. Juli 2015

#10 Gefühlschaos

Hola,
das leben eines zukünftigen ATS ist nicht einfach. Am Donnerstag voller Euphorie, weil ich endlich meine Gastfamilie hatte, am Freitag dann mit einem fetten Kloß im Hals, weil ich Abschied nehmen musste.
Das schlimmste am Abschiednehmen waren die Stunden davor. Der Abschied an sich war eigentlich nicht so schwer, da ich immer noch nicht realisiert habe, dass ich sie für 1 Jahr nicht mehr sehen werde. Bin ich die einzige, der es so geht? Es ist nämlich irgendwie ein bisschen komisch, dass der Abschied war, wie wenn wir uns normalerweise verabschieden. Es ist noch nicht zu mir durchgedrungen, dass ich demnächst alle verabschieden muss. Dass ich in 3 Wochen schon in Uruguay bin. Dass ich für 1 Jahr dort sein werde und nicht nur im Urlaub dort bin.

Ein etwas kürzerer Post, aber ich hatte einfach Lust zu schreiben.

19 días hasta Uruguay
Maleia

Donnerstag, 23. Juli 2015

#9 Gastfamilie und 3 Wochen

Hallihallo,
ICH HABE MEINE GASTFAMILIEEE!!!
Ich freue mich so wahnsinnig!
Gestern haben wir uns noch Sorgen gemacht, dass mein Abflug vielleicht verschoben wird, wenn sie keine Familie für mich finden und, dass wir doch bitte einen Film drehen sollen, den YFU Uruguay einsetzten möchte, um leichter eine Gastfamilie für mich zu finden, und heute kam die Mail, dass ich mal ins Intranet schauen soll.
Ich kam vom Schwimmbad zurück, da sagt meine Mutter so: "Dreh mal deinen unnötigen Film weiter." Und ich so: "Gastfamilie?" Meine Mutter nickt und ich nur so: "WUAAAH!!!" Ich bin in der Wohnung rumgehüpft und hab sofort allen Bescheid gesagt.
Meine Familie wohnt in Dolores (wer nennt seine Stadt bitteschön Schmerzen :) ?!). Der Vater ist Geschäftsmann und die Mutter Hausfrau. Ich habe eine 11-jährige Schwester und zwei Brüder mit 15 und 16 Jahren. Außerdem haben sie einen Hund und reisen öfters durch Uruguay, weil die Tochter Tennisturniere hat. Voll cool, dann sehe ich vielleicht auch noch ein bisschen mehr von Uruguay :)!
Drei Wochen vor dem Abflug ist eigentlich perfekt. Wir können ein paar Informationen austauschen, haben aber nicht das Problem, dass wir irgendwann keine Themen mehr haben. Ich bin immer noch total glücklich!

In drei Wochen gehts dann endlich los! Ich sitze in den Flieger und fliege weg. Ich hatte heute die letzte Lateinstunde meines Lebens, habe alle meine Bücher abgegeben und die Einladungen für meine Abschiedsfeier verteilt. Morgen muss ich schon Abschied von einer meiner besten Freundinnen nehmen, weil sie in die Kur fährt. Man realisiert das gar nicht wirklich, dass man diese Menschen ein Jahr lang nicht mehr live und in Farbe sieht. Irgendwie auch ein bisschen gruselig.
Aber ich habe es mir ja selber so ausgesucht, also mecker ich auch nicht :).
Jetzt muss ich nur noch den letzten "Schultag" (Filme gucken, frühstücken und Eis essen) rumbringen und nächste Woche haben wir nur noch Projekt- und Wandertag und dann gibt es am Mittwoch Zeugnisse. Ich werde die Klassenkameradinnen, die nicht zu meiner Abschiedsfeier kommen verabschieden, durch die Schultür laufe und für ein Jahr nicht mehr zurückkehren. Das kommt mir ziemlich surreal vor...

21 días
Maleia

Montag, 13. Juli 2015

#8 HuW und Abfluginfo

Hallöchen,
wie im Titel schon zu lesen ist, war ich am Wochenende auf dem Hin und Weg Zelten meiner Landesgruppe.
Am Freitag bin ich vollbepackt mit Rucksack, Zelt und Essensbeitrag in den Zug gestiegen. Einen Platz habe ich dann auch schnell gefunden und ich kam pünktlich am Zeltplatz an. Ich fand gleich zwei Mädels, die in Paraguay und Dänemark waren, und wir halfen uns gegenseitig die Zelte aufzustellen. Mein Zelt gaben wir dann ein paar Jungs, weil wir zu viele Zelte und sie zu wenig hatten. Gleich nach dem Zeltaufbauen bin ich so richtig schön in ne Biene gedappt, was das Wochenende "etwas" schmerzhaft gemacht hat :(. Wir haben zu Abend gegessen und waren schwimmen. Wir hatten noch eine AG zum Thema "Was will ich noch machen?" und "Wie verabschiede ich mich?". Für mich war die jetzt eher uninteressant, da ich schon weiß, wie ich meinen Abschied feiere und dass mir nur noch verdammt wenig Zeit bleibt.
Samstagmorgen hatten wir dann noch eine AG zum Thema "Wie verabschiede ich mich von wem" und "Von wem verabschiede ich mich überhaupt". Nachmittags fuhren wir dann mit der Bahn nach Konstanz, wo wir Gruppen bildeten und eine Stadtrallye machten. An sich war sie sehr lustig, aber mein Fuß ist im Laufe des Tages durch das viele Laufen stark angeschwollen und hat am Ende noch nicht einmal mehr in meinen Flip-Flop gepasst. Die Aufgaben bei der Stadtrallye waren zum Beispiel, YFU Flyer zu verteilen oder Vorurteile gegenüber Baden und Schwaben aufzulisten :).
Die Justees, also die ATS, die gerade aus dem ATJ zurück sind, gaben uns abends dann noch einige Tipps, wie man gut Kontakte knüpfen kann. Leider waren die sehr USA-spezifisch, da es viel um Schulclubs etc. ging, und es die in Uruguay wahrscheinlich nicht geben wird...
Abends haben wir dann, nachdem wir Pizza gegessen hatten, noch Lagerfeuer an einer Grillstelle gemacht, wo ich zum Glück nicht hinlaufen musste, sondern Rad fahren durfte. Wir waren so gegen 00:30 Uhr zurück und ich habe furchtbar geschlafen. Es hat vor Schnaken nur so gewimmelt und ich war, trotz langen Klamotten und Autan, total verstochen.
Morgens bauten wir dann ab und machten noch eine AG zur Erwartungen an das ATJ. Ich habe ehrlich gesagt nicht allzuviele Erwartungen, da ich, wenn sie sich nicht erfüllen, vielleicht enttäuscht bin. Klar so Sachen wie nette Gastfamilie, neue Leute und eine neue Kultur kennelernen habe ich auch, aber ich denke das ist normal.
Um halb eins ging es dann wieder zurück gen Heimat und ich musste zum Glück nicht alleine fahren, sondern hatte noch ein paar Mitfahrer. Auf dem Heimweg schwoll mein Fuß bis über den Knöchel an, weshalb die Fahrt nicht ganz so lustig war. Am Hbf angekommen holten mich meine Eltern ab und wir kühlten erstmal meinen Fuß.
Allesinallem war das HuW lustig, aber doch sehr USA-lastig.

Heute habe ich endlich meine Abfluginfo bekommen! Ich fliege, wenn der Post jetzt gleich veröffentlicht wird, in genau einem Monat nämlich am 13.08. um 21.45 Uhr über Sao Paulo nach Montevideo. Die Reisezeit beträgt so ca. 19 h, was schon verdammt lange ist.
Es kommt mir so surreal vor, dass ich in 31 Tagen in den Flieger steige und für ein Jahr ans andere Ende der Welt fliege, und ich denke, ich werde es erst realisieren, wenn ich im Flugzeug sitze.

Adiós y hasta la proxima
Maleia